Sexualmedizin
Die Sexualmedizin befasst sich mit der Sexualität des Menschen und ihren Störungen. Zu ihren Aufgaben gehört die Erkennung, Behandlung, Prävention und Rehabilitation von Störungen und Erkrankungen der Sexualität. Diese können die sexuellen Funktionen, das sexuelle und/oder partnerschaftliche Erleben und Verhalten (auch in Folge von Krankheiten und/oder deren Behandlung) sowie die geschlechtliche Identität betreffen und/oder mit sexuellen Traumatisierungen verbunden sein. Hinsichtlich Ätiologie, Diagnostik und Behandlung dieser Störungen berücksichtig die Sexualmedizin unter besonderer Einbeziehung der Paardimension sowohl die Erkenntnisse und Verfahren der medizinischen als auch der psychologischen und sozialwissenschaftlichen Disziplinen. Dabei macht sich die Sexualmedizin der Erkenntnisse der Verhaltensforschung und der Entwicklungspsychologie zu eigen, wonach Säugetiere, insbesondere Primaten und vor allem der Mensch auf Bindung programmierte Beziehungswesen sind, deren Überlebenschancen von der Erfüllung ihrer existenziellen Grundbedürfnisse nach Akzeptanz und Zugehörigkeit abhängen. Es handelt sich um Grundbedürfnisse die sich besonders intensiv in der körperlichen Nähe von (intimen) Beziehungen verwirklichen lassen - mit den daraus resultierenden Gefühlen von Geborgenheit und Sicherheit.
Beier & Loewit 2004
Sexualmediziner: Adel Saadoon